Bürgermeisterkandidat Schimak: Wie sind seine Vorstellungen zu bewerten?

08.10.2025

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Schimak äußerte sich dazu, welche Inhalte für ihn als Bürgermeister eine wichtige Rolle spielen würden. Die Stärkung der Wirtschaftskraft von Wehr und der Umgang mit den eher schlechten finanziellen Prognosen möchte er in Einklang bringen.

Was sofort auffällt: Er setzt keine konkreten Ziele, sondern ist sich darüber bewusst, dass sich Rahmenbedingungen schnell ändern können – und damit jedes gesteckte Ziel in sich zusammenfallen könnte.

Die Herausforderung, die diese Vorgehensweise mit sich bringt, hat er ebenfalls erkannt: Nicht er alleine kann die Herausforderungen meistern, sondern es braucht die Kraft des demokratischen Dreiecks – der Lokalpolitik, den Bürgerinnen und Bürgern, aber auch der lokalen Wirtschaft.

Die Lokalpolitik möchte er effizienter und transparenter gestalten – eine Grundlage für die Bewohner, um Entscheidungen nachzuvollziehen und Vertrauen in Entscheidungen zu gewinnen. Bürgerinnen und Bürger möchte er einbeziehen und zur Gestaltung auffordern. Dass er ihnen bereits zugehört hat, zeigen grob umrissene Konzepte zur Stadtentwicklung, die sich auch mit Umfragen decken.

Der lokalen Wirtschaft möchte er Türen öffnen und Risiken minimieren – verbunden mit offenen Augen und Ohren, um daraus auch Vorteile für die Stadt und deren Bürger zu verbinden.

Die Konsequenzen daraus

Die Offenheit, keine festen Ziele zu benennen, wirkt zunächst ehrlich und flexibel. Sie trägt jedoch auch die Gefahr in sich, dass Orientierung und Verbindlichkeit verloren gehen. Ohne klare Zielvorgaben kann schwer beurteilt werden, ob politische Maßnahmen tatsächlich wirken oder lediglich auf veränderte Umstände reagieren. Gleichzeitig ist es wahrscheinlich, dass die Menschen die Wirkung jener Entscheidungen besonders deutlich spüren, an deren Gestaltung sie selbst aktiv beteiligt waren.

Ein weiteres Risiko liegt darin, dass Entscheidungen in einem zu großen Spannungsfeld zwischen Wirtschaft, Bürgerschaft und Politik steckenbleiben könnten. Wenn alle Interessen gleich stark gewichtet werden, droht Stillstand – denn Kompromisse dürfen nicht zur Ausrede für fehlende Entschlossenheit werden.

Auch die gewünschte Transparenz muss mit Leben gefüllt werden: Nur wenn Informationen leicht zugänglich, verständlich und nachvollziehbar sind, kann daraus Vertrauen entstehen. Bürgerbeteiligung ist ein starkes Signal, doch sie verlangt Geduld, Struktur und echte Offenheit für Kritik – andernfalls bleibt sie Symbolpolitik.

Insgesamt zeigt Schimak einen realistischen und beteiligungsorientierten Ansatz. Doch die Zukunft wird zeigen, ob er aus dieser Haltung heraus auch klare Prioritäten setzen kann. 

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