Für das Bürgermeisteramt in Wehr haben sich derzeit drei Kandidaten beworben: Denis Schimak, Michael Kownatzki und Matthias Jehle.
Viele Bürgerinnen und Bürger stellen sich die Frage, welche Qualifikation die Bewerber mitbringen – und wie sie diese im Amt sinnvoll einsetzen können.
Michael Kownatzki
Michael Kownatzki ist als Unternehmer beratend tätig. Er unterstützt Unternehmen, insbesondere aus der industriellen Fertigung, bei Prozessoptimierung, Projektmanagement und der Verbesserung betrieblicher Abläufe.
Sein Schwerpunkt liegt darauf, Abläufe effizienter zu gestalten und Ressourcen gezielt einzusetzen, um die Wettbewerbsfähigkeit von Betrieben zu steigern.
Für das Bürgermeisteramt kann diese Erfahrung hilfreich sein. Ein Verständnis für betriebswirtschaftliche Zusammenhänge und strukturierte Planung ist auch in der kommunalen Verwaltung gefragt – etwa bei der Haushaltssteuerung, in Infrastrukturprojekten oder bei der Förderung lokaler Wirtschaftsbetriebe.
Kownatzki ist es gewohnt, komplexe Prozesse zu analysieren, Ziele messbar zu definieren und Verantwortung in Projekten zu übernehmen. Seine berufliche Perspektive könnte dazu beitragen, Verwaltungsabläufe zu modernisieren und Entscheidungsprozesse stärker an Effizienz und Ergebnisorientierung auszurichten.
Zugleich erfordert kommunale Führung aber den Ausgleich zwischen wirtschaftlicher Vernunft und sozialer Verantwortung – eine Balance, die er im Amt erst unter Beweis stellen müsste.
Denis Schimak
Denis Schimak ist im öffentlichen Dienst tätig, als Leiter einer Einheit bei der Bundespolizei. In dieser Funktion trägt er Verantwortung für Personalführung und Organisation.
Seine Aufgaben umfassen die Koordination von Teams, die Umsetzung von Rechtsvorgaben und die Sicherstellung eines reibungslosen Ablaufs im täglichen Dienstbetrieb.
Diese Erfahrungen sind auch für das Bürgermeisteramt von Bedeutung. Schimak kennt die Strukturen des öffentlichen Sektors, den Umgang mit Verwaltungsvorschriften und die Bedeutung klarer Entscheidungswege.
Er ist es gewohnt, unter rechtlichem Druck und mit begrenzten Ressourcen pragmatische Lösungen zu finden – Fähigkeiten, die im kommunalen Alltag häufig gefragt sind.
Darüber hinaus bringt er Erfahrung im Führen von Mitarbeitenden und im Kommunizieren mit unterschiedlichen Interessengruppen mit. Durch seine Tätigkeit bei der Bundespolizei hat er gelernt, Verantwortung zu übernehmen, Konflikte lösungsorientiert zu bearbeiten und gesellschaftliche Aufgaben im Team zu bewältigen.
Diese Kombination aus Führungsstärke, Verwaltungserfahrung und Bürgernähe bildet eine solide Grundlage für ein kommunales Leitungsamt wie das des Bürgermeisters.
Matthias Jehle
Matthias Jehle gibt als Berufsbezeichnung Wirtschaftsfachwirt an.
Im Bürgermeisteramt könnte ihm das zugutekommen, da wirtschaftliches Denken und Kenntnisse in Unternehmensstrukturen und rechtlichen Fragen auch auf kommunaler Ebene eine wichtige Rolle spielen.
Ob er dieses Wissen im Amt tatsächlich wirksam einsetzen kann, bleibt offen. Jehle selbst, aber auch der AfD-Kreisverband, dem er als Vorstandsmitglied angehört, fielen in der jüngeren Vergangenheit auf, wenn es um einfache wirtschaftliche Fragestellungen ging – zum Beispiel durch falsche Behauptungen zur Organisationsstruktur unserer Plattform oder durch Äußerungen zu Entscheidungen der Stadtwerke Bad Säckingen.
Wie der Südkurier im August 2025 berichtete, verweigerten die Stadtwerke Bad Säckingen dem Murger Unternehmer und AfD-Gemeinderat Uwe Stehle einen Auftrag. Zur Begründung verwiesen sie laut Bericht auf Inhalte in sozialen Netzwerken, die Bezüge zu rechtsextremen Gruppen aufgewiesen haben sollen. Jehle kommentierte diese Entscheidung öffentlich und nahm dabei Stellung zu Fragen wirtschaftlicher Fairness.
Für das Bürgermeisteramt könnte Jehle von seinem wirtschaftlichen Hintergrund profitieren. Wie sich seine politische Haltung und sein Kommunikationsstil auf die Amtsführung auswirken würden, bleibt offen.
Fazit
Die drei Kandidaten bringen unterschiedliche berufliche Hintergründe mit:
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Kownatzki aus der Wirtschaft,
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Schimak aus dem öffentlichen Dienst,
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Jehle mit einem wirtschaftlichen Abschluss und parteipolitischem Engagement.
Für die Bürgerinnen und Bürger wird entscheidend sein, welche dieser Erfahrungen sie im Bürgermeisteramt für am wichtigsten halten – ob Verwaltungserfahrung, wirtschaftliche Kompetenz oder politische Ausrichtung.
