Wir betrachten die vorgedachten Investitionen in die Bürgerstiftung Wehr in verschiedenen Szenarien und die möglichen Auswirkungen, basierend auf den bisherigen Entscheidungen und Prioritäten des Gemeinderats.
Die Umsetzung der Projekte wird unweigerlich Auswirkungen auf die bisherigen Prioritäten des Gemeinderats haben. Die Entscheidungen der vergangenen Jahre zeigen, wie verschiedene Bereiche wie Klima, Soziales, Wohnen und Kultur unterschiedlich stark gefördert oder zurückgestellt wurden. Diese Prioritäten bilden die Grundlage für die verschiedenen Szenarien, wie die Bürgerstiftung finanziert und realisiert werden könnte.
Szenario 1: Kontinuierlicher Aufbau von Rücklagen
In diesem Szenario werden über die nächsten zehn Jahre jährlich Rücklagen gebildet, ohne andere Bereiche stark zu belasten. Hier könnte der Gemeinderat versuchen, den stabilen Fokus auf Klima und Soziales beizubehalten. Klimaprojekte wie die Förderung von erneuerbaren Energien oder nachhaltigen Bauprojekten könnten mit den Planungen der Bürgerstiftung harmonieren, da der geplante Neubau energieeffizient gestaltet werden soll.
Bereiche wie Bildung und Kultur, die in letzter Zeit weniger priorisiert wurden, könnten jedoch weiterhin stagnieren, da sie keinen direkten Bezug zur Bürgerstiftung haben. Die langfristige Planung erlaubt es dennoch, Projekte in Bildung und Kultur flexibel in den späteren Haushaltsjahren wieder aufzunehmen.
Szenario 2: Einsparungen in anderen Bereichen
Hier wird der Aufbau von Rücklagen durch Umschichtungen finanziert, was Einsparungen in anderen Sektoren zur Folge hat. Die bisherigen Entscheidungen des Gemeinderats deuten darauf hin, dass Einschnitte in Kultur, Bildung und möglicherweise auch Infrastruktur am wahrscheinlichsten sind.
Soziales und Wohnen, die eng mit der Bürgerstiftung verknüpft sind, würden hingegen weiterhin gefördert. Allerdings könnte dies auf Kosten von Klimaschutzmaßnahmen geschehen, da in der Vergangenheit zwar Fortschritte erzielt wurden, diese aber möglicherweise nicht in der gleichen Intensität fortgesetzt werden.
Szenario 3: Zeitlich gestreckte Umsetzung
In diesem Szenario wird der Abriss und Neubau der Bürgerstiftung über mehrere Etappen hinweg umgesetzt, um die jährliche Belastung des Haushalts zu reduzieren. Dies würde es dem Gemeinderat ermöglichen, zentrale Prioritäten wie Klima und Soziales weiterhin zu fördern. Projekte im Bereich erneuerbarer Energien könnten parallel weitergeführt werden, während auch kleinere Infrastrukturmaßnahmen umgesetzt würden.
Die Risiken dieses Szenarios liegen jedoch in einer möglichen Verzögerung der positiven Effekte der Bürgerstiftung. Dies könnte zu Lasten des Gesundheitsbereichs als auch Bildung und Kultur gehen.
Szenario 4: Kombination aus Rücklagen, Fördermitteln und alternativer Finanzierung
Dieses Szenario bietet die größte Flexibilität, um bestehende Prioritäten nicht zu gefährden. Mit einer Mischung aus Rücklagenbildung, Fördergeldern und möglicherweise öffentlich-privaten Partnerschaften könnte der Gemeinderat die Investitionen in die Bürgerstiftung finanzieren, ohne große Einschnitte in andere Bereiche vorzunehmen.
Klima, Soziales und Wohnen könnten weiterhin gefördert werden, indem Fördermittel für nachhaltige Bauprojekte beantragt werden, die sowohl der Bürgerstiftung als auch anderen Projekten zugutekommen. Bildung und Kultur könnten durch gezielte Partnerschaften oder zusätzliche Fördergelder ebenfalls wieder gestärkt werden, was die breite Akzeptanz des Projekts erhöhen würde.
Szenario 5: Scheitern der Bürgerstiftungspläne
Falls die Finanzierung der Bürgerstiftung nicht gelingt, könnten die bisherigen Prioritäten vorerst unverändert bleiben. Der Gesundheitsbereich, der durch die Bürgerstiftung gestärkt werden sollte, würde jedoch weiterhin unter den bestehenden Herausforderungen leiden. Klimaprojekte könnten wie bisher gefördert werden, ebenso wie Infrastrukturmaßnahmen. Bildung und Kultur würden in diesem Szenario ebenfalls weiterhin stagnieren.
Fazit: Szenarien im Einklang mit den bisherigen Prioritäten
Die verschiedenen Szenarien zeigen, wie die langfristigen Investitionen in die Bürgerstiftung die bisherigen Prioritäten des Gemeinderats beeinflussen könnten. Während soziale und wohnungsbezogene Themen in allen Szenarien gestärkt werden, könnten Klima, Bildung und Kultur je nach Finanzierungsmodell unterschiedlich betroffen sein.
Die Herausforderung für den Gemeinderat besteht darin, eine Balance zu finden, die nicht nur die Bürgerstiftung erfolgreich umsetzt, sondern auch die Fortschritte der letzten Jahre in anderen Bereichen bewahrt. Eine flexible Planung, die Fördermittel und alternative Finanzierungsmodelle einbezieht, könnte dabei helfen, den langfristigen Erfolg der Stadt Wehr zu sichern.