Das Rennen um die Solarenergie: Wehr abgeschlagen auf Platz 6

26.06.2025

Die Energiegewinnung der Zukunft entscheidet nicht nur darüber, wie stark sich die Auswirkungen des Klimawandels noch begrenzen lassen – sie bestimmt auch, wie unabhängig, wirtschaftlich stark und lebenswert unsere Kommunen in den kommenden Jahrzehnten sein werden.

Was früher das Privileg einzelner Regionen war – etwa die fossile Energiegewinnung im Ruhrgebiet – ist heute mit Sonnenkraft für jede Gemeinde möglich. Denn Photovoltaik kennt keine Landesgrenzen und bietet auch kleineren Kommunen die Chance, selbst Strom zu erzeugen, die lokale Wertschöpfung zu stärken und langfristig günstige Energie für ihre Bürgerinnen und Bürger bereitzustellen.

Kleine Gemeinden vorn – eine Überraschung beim Solarausbau

Ein aktueller Vergleich von acht Gemeinden Landkreis Waldshut zeigt jedoch ein überraschendes Bild: Nicht die großen Städte führen beim Solarausbau – sondern die kleinen Gemeinden.

Gemessen an der installierten Leistung pro 1.000 Einwohner belegt Görwihl mit 2,6 MWp pro 1.000 Einwohner klar den ersten Platz. Es folgen Rickenbach (2,2) und Murg (2,0) – Gemeinden, die zeigen, dass auch in überschaubaren Strukturen große Wirkung entfaltet werden kann.

Wehr und Bad Säckingen: Schlusslichter trotz Größe

Besonders ernüchternd: Wehr und Bad Säckingen, beide mit deutlich größerer Einwohnerzahl und damit eigentlich mit mehr Potenzial, liegen mit nur 0,9 MWp pro 1.000 Einwohner abgeschlagen auf Platz 6 und 7.

Gerade in Zeiten von Klimakrise, steigenden Strompreisen und Förderprogrammen auf Landes- und Bundesebene stellt sich die Frage: Warum wird das Potenzial in diesen Städten nicht besser genutzt?

Solarenergie als Chance für mehr als nur Strom

Photovoltaik ist nicht nur ein Klimathema. Es ist auch eine wirtschaftliche Entscheidung: Lokale Energieerzeugung kann die Abhängigkeit von Großversorgern senken, langfristige Einnahmequellen für Gemeinden sichern und durch Bürgerbeteiligungsmodelle auch das Vertrauen in die lokale Politik stärken.