Wenn die Bürgerinnen und Bürger von Wehr bald über ihr neues Stadtoberhaupt entscheiden, geht es nicht nur um Programme oder Projekte – sondern auch darum, wer wie Politik versteht.
Denn in einer Zeit, in der Vertrauen und Orientierung wichtiger sind als Schlagworte, zählen drei Dinge besonders: Inhalt, Werte und Haltung.
Was bedeutet das eigentlich?
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Inhalt steht für die gedankliche Substanz eines Kandidaten – für die innere Logik, wie jemand politische Fragen angeht und Probleme strukturiert.
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Werte zeigen das ethische Fundament, auf dem diese Inhalte ruhen: Welche Überzeugungen tragen Entscheidungen? Welche Prinzipien gelten als unverrückbar?
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Haltung schließlich beschreibt die menschliche und politische Grundausrichtung: Wie jemand mit Kritik umgeht, wie er führt, zuhört, und ob er Brücken baut oder Gräben vertieft.
Diese drei Ebenen machen den Unterschied zwischen einem bloßen Verwaltungsstil und echter politischer Führung aus.
Michael Kownatzki – der verlässliche Pragmatiker
Michael Kownatzki verkörpert das Profil eines bodenständigen, sachorientierten Kommunalpolitikers.
Sein Denken ist geprägt von Pragmatismus und Stabilität – er sucht Lösungen, die funktionieren, und vermeidet unnötige Risiken. Inhaltlich steht er für Struktur, Ordnung und Verlässlichkeit, weniger für Aufbruch oder Vision.
Seine Werte wurzeln in Verantwortungsbewusstsein, Fürsorge und Gemeinsinn. Er vertraut auf bewährte Wege und vermittelt ein Gefühl von Sicherheit – jemand, der Probleme anpackt, aber nicht revolutioniert.
In seiner Haltung zeigt er sich ruhig, sachlich und lösungsorientiert. Kownatzki ist kein Polarisierer, sondern ein Moderator. Er will führen, indem er stabilisiert – das macht ihn berechenbar, aber auch weniger inspirierend.
Kurzprofil: Pragmatiker mit klarer Struktur, stark in Stabilität, schwächer in Vision.
Denis Schimak – der dialogorientierte Gestalter
Denis Schimak steht für eine moderne, beteiligungsorientierte Politik, die auf Transparenz, Offenheit und Mitgestaltung setzt.
Er sieht Inhalte nicht als starre Ziele, sondern als Prozesse – flexibel, anpassungsfähig und gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern entwickelt.
Seine Werte sind Demokratie, Teilhabe, Vertrauen und Verantwortung. Er verbindet Führung mit Einbindung – Politik nicht für, sondern mit den Menschen. Dabei betont er Zusammenarbeit und konstruktiven Dialog über starre Ideologie.
Seine Haltung ist gestaltend, kommunikativ und reflektiert. Er bringt Energie und Führungswillen mit, bleibt dabei aber realistisch und selbstkritisch. Schimak sucht das Gleichgewicht zwischen Anspruch und Machbarkeit – was ihn sympathisch macht, aber in schwierigen Momenten zu Kompromissen zwingen könnte.
Kurzprofil: Gestalter mit demokratischem Kompass, stark in Beteiligung, herausgefordert in Entschlossenheit.
Matthias Jehle – der konfrontative Grenzgänger
Matthias Jehle tritt als AfD-Kandidat mit einem Selbstverständnis auf, das stark von Abgrenzung und Identitätspolitik geprägt ist.
Inhaltlich bleibt sein Profil diffus – weniger durch eigene Ideen, mehr durch die politische Wirkung seiner Zugehörigkeit und seines Auftretens. Er definiert sich über Kritik am Bestehenden, nicht über eine konstruktive Vision.
Seine Werte erscheinen widersprüchlich. Er beruft sich auf Demokratie und Recht, doch in seinem Umfeld finden sich Tendenzen zu Spaltung und Misstrauen. Unter seiner Verantwortung zeigte sich ein Umgang mit Kritik, der auf Abgrenzung statt Austausch setzt – ein Stil, der eher Distanz schafft als demokratische Kultur stärkt.
Seine Haltung wirkt defensiv und polarisierend. Der mit ihm geführte Kreisverband reagiert auf Kritik mit Abgrenzung statt Dialog und setzt auf Konfrontation, wo Austausch nötig wäre. So entsteht der Eindruck eines Stils, der eher zur Spaltung beiträgt als zur Stärkung demokratischer Kultur.
Kurzprofil: Grenzgänger zwischen Demokratie und Protest, stark in Konfrontation, schwach in Integrationskraft.