Der 11. Mai 2025 stand ganz im Zeichen der Demokratie. In über 60 Städten fanden Demonstrationen und Aktionen statt, mit denen Bürgerinnen und Bürger ein klares Zeichen setzten: Aus ihrer Sicht ist ein Verbotsverfahren gegen die AfD angebracht.
Allerdings blieben in vielen Städten die Teilnehmerzahlen hinter den Erwartungen der Organisatorinnen und Organisatoren zurück. Was – je nach Perspektive – zunächst ernüchternd oder ermutigend erscheinen mag, kann aus demokratischer Sicht dennoch als Erfolg gewertet werden.
Denn vielerorts kamen – mal einige Hundert, mal mehrere Tausend – Menschen zusammen, um eine gemeinsame Botschaft zu vertreten: Der Weg für ein AfD-Verbotsverfahren soll eingeschlagen werden.
Ein solches Verfahren kann jedoch nur durch Mehrheiten in den Parlamenten angestoßen werden – und auch dort gehen die Meinungen auseinander.
Wir haben nachgefragt
In Berlin beteiligten sich rund 4.000 Menschen, in München etwa 2.500 und in Freiburg rund 1.200 an den Demonstrationen. In vielen weiteren Städten lag die Zahl der Teilnehmenden im dreistelligen Bereich. Verglichen mit den Massendemonstrationen zu den Ereignissen vor der Bundestagswahl – damals gingen rund 1,5 Millionen Menschen auf die Straße – mag das wenig erscheinen.
Wir haben vor Ort nachgefragt – bei Passanten, Demonstrierenden und gänzlich Unbeteiligten, woran das liegen könnte. Und die Antworten überraschen:
Vertrauen in den Rechtsstaat und Vertrauen in die Politik. In den vergangenen Monaten wurde von der Bevölkerung deutlich gemacht, wo die Grenzen demokratischer Toleranz gegenüber verfassungsfeindlichen Kräften liegen.
Inzwischen hat sich die öffentliche Debatte verschoben: Es geht nicht mehr nur um Meinungen und Sichtweisen – sondern um konkrete Gefahren, fundierte Einschätzungen und die Überzeugung, dass richtige Entscheidungen getroffen werden.