Eine harmonische Sitzung mit Potenzial nach oben

11.02.2025

Am 11. Februar 2025 fand die Gemeinderatssitzung der Stadt Wehr statt, die wir begleitet und per Live-Feed der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt haben.

Insgesamt verlief die Sitzung in einer sachlichen und konstruktiven Atmosphäre, jedoch offenbarte sie auch einige Punkte, die einer genaueren Betrachtung bedürfen. Zwei Themen stachen besonders hervor: Lärmschutz und Jugendarbeit.

Lärmschutz: Ein drängendes Thema mit unklarer Strategie

Der Lärmschutz war eines der Themen, das in der Sitzung zur Sprache kam. Aktuell sind die Belastungen durch Lärm zwar noch überschaubar, doch mit dem geplanten Ausbau der A98 wird sich die Situation grundlegend verändern. Bereits in der Bauphase ist mit einem deutlichen Anstieg der Lärmbelästigung zu rechnen, und auch nach der Fertigstellung der Autobahn könnte der dauerhafte Verkehrslärm zu einer erheblichen Belastung für die Bürgerinnen und Bürger werden.

Dennoch wurde in der Sitzung nicht erkennbar, dass der Gemeinderat diese Problematik mit der nötigen Dringlichkeit behandelt. Weder wurden frühzeitige Maßnahmen erörtert, noch gab es einen klaren Fahrplan, wie dem absehbaren Problem begegnet werden soll.

Es drängt sich die Frage auf, warum nicht schon jetzt Konzepte entwickelt werden, um Lärmschutzmaßnahmen frühzeitig in die Wege zu leiten. Diese zögerliche Haltung könnte dazu führen, dass die Stadt Wehr in den kommenden Jahren reaktiv statt proaktiv handeln muss – eine verpasste Chance, die sich langfristig negativ auswirken könnte.

Jugendarbeit: Anerkennung der Wichtigkeit ohne Tiefgang

Ein weiteres zentrales Thema der Sitzung war die Jugendarbeit. Von allen Beteiligten wurde die Bedeutung einer starken und nachhaltigen Jugendarbeit betont, doch die Diskussion blieb weitgehend oberflächlich. Während die Notwendigkeit unbestritten ist, fehlte es an kritischen Fragen zur aktuellen finanziellen Ausstattung.

Wurde ausreichend Budget eingeplant, um den Herausforderungen gerecht zu werden? Gibt es Programme, die möglicherweise ausgebaut oder neu initiiert werden sollten? Reichen die bestehenden Strukturen aus, um Jugendlichen sinnvolle Freizeitangebote und Unterstützung zu bieten? Keine dieser Fragen wurde gestellt – und somit auch nicht beantwortet.

Es ist erfreulich, dass die Wichtigkeit des Themas erkannt wird und Fortschritte sichtbar sind. Doch um wirklich fortlaufend Verbesserungen herbeizuführen, wäre eine tiefgehendere Auseinandersetzung nötig gewesen.