Der Fußverkehrs-Check ist ein Projekt des Landes Baden-Württemberg, das Städte und Gemeinden dabei unterstützt, die Wege für Fußgänger*innen sicherer und attraktiver zu gestalten. Im Mittelpunkt stand 2024 das Thema „Schulwege und Schulstraßen“ – also die Frage: Wie können Kinder sicher und selbstständig zur Schule kommen?
Wehr war eine von nur 15 Kommunen im Land, die an diesem Projekt teilnehmen durften. Gemeinsam mit Bürger*innen, Schulkindern und Fachleuten wurden vor Ort Probleme erkannt und erste Lösungen erarbeitet.
Was kam dabei raus?
Der Abschlussbericht liefert viele konkrete Erkenntnisse – und genauso viele Ideen für Verbesserungen. Hier einige der wichtigsten Vorschläge:
Sicherere Querungsmöglichkeiten:
An mehreren Stellen in Schulnähe fehlen gut erkennbare Zebrastreifen oder Mittelinseln. Vorgeschlagen wird z. B. die Einrichtung neuer Fußgängerüberwege, etwa an der Schopfheimer Straße.
Breitere und durchgängige Gehwege:
In einigen Bereichen – z. B. in der Nähe von Bushaltestellen oder auf beliebten Schulwegen – sind die Gehwege zu schmal oder durch parkende Fahrzeuge blockiert. Vorgeschlagen wird ein konsequentes Gehwegparken-Verbot und bei Bedarf bauliche Verbreiterung.
Bessere Beleuchtung:
Gerade im Winter sind Schulwege morgens oft dunkel. Hier wird empfohlen, in bestimmten Abschnitten die Straßenbeleuchtung zu verbessern.
Tempo 30 in sensiblen Bereichen:
Tempolimits in Schulumfeldern sollen ausgeweitet oder besser kontrolliert werden, zum Beispiel in der Nähe der Grundschule und entlang von Schulwegen.
Einrichtung von Elternhaltestellen:
Um das Verkehrschaos vor Schulen zu verringern, schlägt der Bericht sogenannte „Elternhaltestellen“ in kurzer Entfernung zur Schule vor. Kinder sollen von dort aus ein Stück zu Fuß gehen – sicher und selbstständig.
Bessere Ausschilderung und Wegweisung:
Hinweisschilder für Schulwege, klarere Markierungen und Schulwegpläne könnten Eltern und Kindern helfen, sich sicher zu orientieren.
Was macht der Gemeinderat jetzt?
Am 8. April befasst sich der Gemeinderat mit dem Bericht. Dabei wird noch kein konkreter Beschluss zur Umsetzung einzelner Maßnahmen gefasst. Erst einmal geht es darum, die Ergebnisse zur Kenntnis zu nehmen und sich ein Bild von den Vorschlägen zu machen.
Die tatsächliche Umsetzung – also ob und wann einzelne Maßnahmen realisiert werden – wird in späteren Sitzungen entschieden. Dabei spielen auch Kosten, Umsetzbarkeit und Dringlichkeit eine Rolle.
Mit dem Fußverkehrs-Check hat die Stadt Wehr einen wichtigen Schritt in Richtung mehr Verkehrssicherheit gemacht – insbesondere für Kinder auf dem Schulweg.
Jetzt liegt es am Gemeinderat, aus den guten Ideen konkrete Veränderungen für den Alltag in Wehr zu machen.