Globale Krisen – Lokale Folgen: Warum Stabilität im Nahen Osten für Wehr wichtig ist

22.06.2025

Die Weltlage scheint oft weit entfernt – doch ihre Auswirkungen machen auch vor kleinen Städten wie Wehr nicht halt. Die Instabilität im Nahen Osten beeinflusst unseren Alltag auf vielfältige Weise: von steigenden Energiepreisen über Lieferprobleme bis hin zu gesellschaftlichen Herausforderungen.

Energiepreise: Globale Krisen beeinflussen lokale Kosten

Internationale Spannungen wirken sich auch hier auf die Energiepreise aus. Denn Deutschland ist nach wie vor stark auf Gasimporte angewiesen, und die Strompreise hängen eng mit den Entwicklungen an den Energiemärkten zusammen.

  • Konflikte im Nahen Osten führen oft zu Verunsicherung an den Weltmärkten.

  • 2024 kam es infolge von Angriffen auf Handelsschiffe im Roten Meer zu spürbaren Preisanstiegen bei Gas und Diesel in Europa.

  • Strompreise stiegen infolgedessen – mit Auswirkungen für Privathaushalte und die kommunale Infrastruktur.

Lieferketten: Wehr hängt mit an der Weltwirtschaft

In unserer Region gibt es zahlreiche mittelständische Betriebe mit Kunden oder Zulieferern im Ausland. Auch wenn Wehr nicht direkt mit dem Nahen Osten handelt, sind wir Teil globaler Lieferketten, die durch Krisen instabil werden.

  • Seit Ende 2023 meiden viele Frachter wegen Angriffen im Roten Meer den Suezkanal und nehmen den Umweg über das Kap der Guten Hoffnung – das verzögert Lieferungen weltweit.

  • Die Transportkosten für Container haben sich teilweise verdreifacht.

  • Verzögerungen bei elektronischen Komponenten oder Ersatzteilen treffen auch hiesige Firmen.

Gesellschaftlicher Zusammenhalt: Verantwortung in unruhigen Zeiten

Globale Krisen spiegeln sich zunehmend auch im gesellschaftlichen Klima vor Ort wider. Die Berichterstattung über Konflikte, Terror und Flucht führt nicht selten zu Verunsicherung, Misstrauen und hitzigen Debatten – auch in kleineren Städten wie Wehr. Gerade in solchen Zeiten ist es entscheidend, dass die lokale Gemeinschaft zusammensteht.

Eine offene, respektvolle Gesprächskultur und das Engagement zivilgesellschaftlicher Akteure sind die Grundlage dafür, dass gesellschaftliche Spannungen nicht eskalieren. Bildung, interkultureller Austausch und Begegnung spielen eine zentrale Rolle dabei, gegenseitiges Verständnis zu fördern und Vorurteile abzubauen. Wehr kann und sollte als Stadt aktiv dazu beitragen, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und Radikalisierungstendenzen entgegenzuwirken.

Die Welt endet nicht an der Stadtgrenze

Stabilität im Nahen Osten betrifft nicht nur die „große Politik“, sondern auch unsere lokale Realität – bei Strompreisen, wirtschaftlicher Planung, gesellschaftlichem Zusammenhalt und menschlicher Verantwortung. Es ist Aufgabe der Lokalpolitik, global zu denken und lokal zu handeln. Denn was weit weg beginnt, kommt oft schneller bei uns an, als wir denken.