Die Stadt Wehr ist von den Folgen des Klimawandels direkt betroffen. Hitzewellen, Trockenheit und Überflutungen sind längst keine abstrakten Szenarien mehr – sie sind real. Der Schutz der Bevölkerung wird damit zu einer zentralen kommunalen Aufgabe.
Bereits im April dieses Jahres wurde dem Gemeinderat ein umfassendes Konzept vorgelegt, das eine Vielzahl wichtiger Maßnahmen aufführt. Auch das nun gestartete Projekt „GOKAL“ (Governance von Klimawandelanpassung im ländlichen Raum) ist Teil dieses Maßnahmenkatalogs.
Von dem überwiegend wissenschaftlich angelegten Projekt erhofft man sich gezieltere Erkenntnisse zur konkreten Umsetzung von Schutzmaßnahmen. Das bedeutet: Zu den bereits über 100 Seiten an analysierten Auswirkungen und vorgeschlagenen Maßnahmen könnten in den kommenden Monaten weitere Erkenntnisse hinzukommen.
Der Gemeinderat hat den Handlungsbedarf zwar bereits am 8. April deutlich anerkannt – allerdings mit einem großen „Aber“ versehen. Bis heute wurden keine konkreten Maßnahmen beschlossen, die tatsächlich eine schützende Wirkung für die Bevölkerung entfalten. Ob und wann die Ergebnisse des GOKAL-Projekts in greifbare Maßnahmen münden, ist derzeit unklar.
Offen bleibt, woran die Zurückhaltung liegt: an fehlenden Rahmenbedingungen (etwa finanziellen Mitteln), unklaren Prioritäten (andere Themen dringlicher) – oder schlicht an mangelndem politischen Willen.
Fest steht: Es gibt viele Papiere, aber bisher kaum echte Lösungen.