Die Herausforderung: Stadt oder Durchgangsstraße?
Die Stadt Wehr steht wie viele Kommunen im ländlich geprägten Raum vor einer grundlegenden Herausforderung: Wie gelingt es, die Innenstadt wieder zu einem attraktiven Ort für Menschen zu machen – zum Verweilen, Einkaufen, Arbeiten und Erleben?
Die derzeitige Hauptstraße ist noch stark vom Autoverkehr geprägt. Asphalt dominiert, Parkplätze zerschneiden den Stadtraum, und das Gehen oder Radfahren ist selten ein Genuss. Dabei liegt enormes Potenzial direkt vor unserer Haustür – denn die architektonische Kulisse ist vorhanden, die Lage hervorragend, und der Bedarf nach lebendigen Begegnungsräumen wächst stetig.
Die Vision: Eine Straße voller Leben
Stellen wir uns vor: Die Hauptstraße zwischen Talschulplatz und Todtmooser Straße wird zu einer lebendigen, grünen Flaniermeile. Keine durchbrausenden Autos mehr, sondern Raum für Fußgängerinnen und Fußgänger, Radfahrende, Kinder, Kultur – kurz: für das Leben selbst.
Kernideen für die Umgestaltung
Eckpunkte der möglichen Neugestaltung könnten sein:
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ein autofreier oder verkehrsberuhigter Abschnitt mit Priorität für den Fuß- und Radverkehr,
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begrünte Aufenthaltsbereiche mit Sitzbänken, Pflanzkübeln und Bäumen,
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kleine Cafés, Unverpacktläden, Wochenmärkte und Popup-Stores,
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sowie Flächen für Kultur, Spiel, Austausch und soziales Leben.
Die Transformation wäre nicht nur ein ästhetischer Gewinn, sondern auch eine Maßnahme für Klimaanpassung, Lärmminderung und lokale Wirtschaftsförderung.

Ein Raum für alle Generationen
Ein neues Nutzungskonzept würde vor allem Kindern, Familien und älteren Menschen zugutekommen. Eine Spielstraße mit Wasserspielen, Sitzterrassen unter Bäumen, sichere Zonen für Schulwege – das wäre Stadtentwicklung zum Anfassen.
Impulse für den Handel
Auch die Wirtschaft profitiert: Studien zeigen, dass fußgängerfreundliche Innenstädte mehr Umsatz für den lokalen Handel bringen als klassisch autozentrierte Straßenräume. Der Aufenthalt zählt mehr als der schnelle Parkplatz.
Die Bürgerinnen und Bürger mitnehmen
Damit diese Vision Realität wird, braucht es nicht nur einen politischen Willen, sondern auch den Dialog mit den Menschen vor Ort. Wie wollen wir in Zukunft leben? Welche Angebote fehlen? Wo gibt es Ängste oder Vorbehalte?
Beteiligungsformate wie „Straßenlabore“, temporäre Umgestaltungen, Mitmach-Workshops oder digitale Feedback-Plattformen können helfen, Ideen sichtbar und Entscheidungen tragfähig zu machen.
Wehr kann mehr
Wehr hat die Chance, sich neu zu erfinden – als Stadt mit Charakter, mit Herz und mit Raum für das, was Städte eigentlich ausmacht: Begegnung.
Die Umgestaltung der Hauptstraße wäre dabei kein Selbstzweck, sondern ein Impulsgeber für eine neue Stadtidentität. Für ein Wehr, das modern denkt und lokal handelt. Für eine Innenstadt, die sich öffnet – nicht für mehr Verkehr, sondern für mehr Leben.
Umfrage
Die Umfrage ist beendet – die Rückmeldungen sind in Berichte und Analysen eingeflossen.