Das unter dem Namen „Heizungsgesetz“ bekannte Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist ein zentraler Bestandteil der Energiewende. Es verpflichtet Eigentümer dazu, beim Austausch einer Heizung erneuerbare Energien zu nutzen, bietet aber gleichzeitig erhebliche finanzielle Unterstützung durch staatliche Förderungen.
Hohe staatliche Förderung für klimafreundliche Heizungen
Bis zu 70 % der Investitionskosten für eine neue, klimafreundliche Heizung können durch den Staat gefördert werden. Diese Förderung setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen:
Grundförderung:
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30 % Zuschuss für den Austausch einer fossilen Heizung gegen eine erneuerbare Alternative.
Zusätzliche Boni:
- Geschwindigkeitsbonus: 20 % extra, wenn die funktionierende fossile Heizung bis Ende 2028 ausgetauscht wird.
- Einkommensbonus: 30 % zusätzlich für Haushalte mit einem zu versteuernden Einkommen von bis zu 40.000 € pro Jahr.
- Technologiebonus: 5 % extra für besonders effiziente Wärmepumpen, die natürliche Kältemittel oder Erdreich, Wasser oder Abwasser als Wärmequelle nutzen.
Wie betrifft das die Wehrer Bürger konkret?
Wehr ist, wie viele andere Städte, stark von Gas als Energieträger abhängig. Doch ab 2027 wird Gas durch den europäischen Emissionshandel (EU-ETS2) zunehmend teurer. Das bedeutet:
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Steigende Heizkosten: Der CO₂-Preis wird auf lange Sicht fossile Energieträger immer kostspieliger machen.
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Bestehende Gasheizungen werden immer unrentabler: Selbst wenn keine neue Heizung angeschafft wird, steigen die Betriebskosten.
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Langfristige Einsparungen durch den Wechsel: Trotz der anfänglichen Investitionskosten kann sich der Umstieg langfristig durch niedrigere Energiekosten und hohe staatliche Förderungen lohnen.
Was kostet der Verbleib bei Gas?
Selbst wenn das GEG abgeschafft würde, wird der Betrieb einer Gasheizung in den kommenden Jahren deutlich teurer. Für das Jahr 2030 lassen sich bereits jetzt Mehrkosten von 880 € pro Jahr für ein Einfamilienhaus prognostizieren – zusätzlich zu einer Abschaffung der Förderungen.
Die Abschaffung des GEG würde nicht dazu führen, dass Gasheizungen günstig bleiben – im Gegenteil: Durch die CO₂-Bepreisung werden fossile Energien kontinuierlich teurer.